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Thomas Ruff »Plakate«
Thomas Ruff, »Plakate«, 1996
2001 | Fotografie | © Thomas Ruff
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Plakate, 1996-1999 (drei von insgesamt neun: IV, V, VI) // Quelle: Thomas Ruff. Fotografien 1979–Heute, Ausstellungskatalog, Köln: Verlag Walther König 2001.
 


 Thomas Ruff
»Plakate«

Thomas Ruffs 1996 begonnene Werkreihe »Plakate« knüpft ikonografisch an die politischen Plakate von John Heartfield und russischer Avantgardekünstler aus den 1920er und 1930er Jahren an. Die einzelnen Plakate, digitale Collagen aus vorhandenem Bildmaterial, referieren lakonisch auf politische Themen, die Mitte der 1990er Jahre in den Medien diskutiert wurden – wie etwa die Abschiebepolitik des damaligen Innenministers Kanther, auf die mit »Plakat IV« Bezug genommen wird. Anders als die auf die Übermittlung einer eindeutigen Botschaft abzielenden Vorbilder widersetzten sich Ruffs »Plakate« durch nicht sofort zuzuordnende Motive, durch verdrehte Buchstaben, kyrillische oder chinesische Schriftzeichen einer einfachen Lesbarkeit. Der Betrachtungsprozess wird verlangsamt – zur politischen Botschaft gesellt sich die der Form und der Historizität. Wie in anderen seiner Werkreihen greift Ruff auch hier eine bestimmte fotografische Gebrauchsweise auf, um sie zugleich einer Reflektion zu unterziehen .