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Dan Graham »Performer/Audience/Mirror« | Darsteller/Publikum/Spiegel, Riverside Studios London (GB)
Dan Graham, »Performer/Audience/Mirror«, 1977
Darsteller/Publikum/Spiegel, Riverside Studios London (GB), 1979 | © Dan Graham
 


 Dan Graham
»Performer/Audience/Mirror«

Ein Performer steht dem Publikum zugewandt. Hinter dem Performer bedeckt ein Spiegel die Rückwand (parallel zur Vorderansicht des sitzenden Publikums), der die Zuschauer widerspiegelt.

ABLAUF:
Stufe 1: Der Performer schaut in Richtung Publikum. Er beginnt eine fortlaufende Beschreibung der äußeren Bewegungen und Haltungen, die diese Verhaltensweisen seiner Meinung nach signalisieren - ca. 5 Minuten lang. Das Publikum hört den Performer und sieht ein spiegelvekehrtes Bild dessen, was der Performer sieht.

Stufe 2: Der Performer steht den Zuschauern weiterhin gegenüber. Während er sie direkt ansieht, beschreibt er ununterbrochen ihr äußeres Verhalten – ca. 5 Minuten lang.

Stufe 3: Der Performer steht zum Spiegel gewandt (sein Rücken dem Publikum zugekehrt). Ca. 5 Minuten lang beschreibt er ununterbrochen die Gesten seines Vorderkörpers und die inneren Haltungen, die diese ausdrücken könnten. Er kann sich frei bewegen, kann seine Entfernung im Verhältnis zurn Spiegel verändern, um Einzelheiten seiner Körperbewegungen besser sehen zu können. Wenn er seine Vorderseite sieht und beschreibt, sehen die Zuschauer dagegen seinen Rücken (und ihre eigene Vorderansicht). Der Performer ist derselben Richtung zugewandt wie die Zuschauer und sieht dasselbe Spiegelbild. Die Zuschauer können nicht die Augen(-stellung) des Performers sehen.

Stufe 4: Der Performer bleibt umgedreht stehen, dem Spiegel gegenüber. Ca. 5 Minuten lang beobachtet und beschreibt er ununterbrochen die Zuschauer, die er spiegelverkehrt von Stufe 2 sehen kann (deren Rechts- und Linksperspektiven jetzt mit seinen übereinstimrnen). Er bewegt sich in bezug auf den Spiegel frei hin und her, um verschiedene Aspekte des Publikumsverhaltens in den Blick zu bekommen. Seine Positionsänderung hat eine sich verändernde Perspektive zur Folge, die dementsprechend aus seinen Beschreibungen hervorgeht. Das Blickfeld der Zuschauer bleibt unverändert; sie können sich nicht wie üblich frei von ihren Plätzen bewegen im Verhältnis zum Spiegel im Bühnenbereich.