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Marcel Odenbach »Das große Mißverständnis«
Marcel Odenbach, »Das große Mißverständnis«, 1978
© VG Bild-Kunst 2004; VG Bild-Kunst 2004
 


 Marcel Odenbach
»Das große Mißverständnis«

Auf dem neben Köln wohl wichtigsten internationalen Kunstmarkt in Basel erzielt Marcel Odenbach mit dieser ironischen Performance und Persiflage auf die in Mode gekommene Kunstform der Performance erstmals eine größere Öffentlichkeit. In der Pose des Varietékünstlers, der kleine Zauberstückchen vorführt, karikiert er das künstlerische Pathos und den Verwertungscharakter
von Kunst. Der Künstler als Narr, Kunst als Unterhaltung, Kritik der Kunst je nach Marktwert. »Die Reaktion des Publikums wird in dieser Performance von mir nicht mehr abgewartet, sondern sie wird vorgegeben. So wie mich die Gesellschaft in diese Rolle drängt, verharre ich während dieses Ablaufs hier in meinem Klischee, welches ich über das Verhalten eines Großteils der Rezipienten habe. Der Monitor bietet dann die ‘direkte’ Konfrontation mit sich selbst und seinem Verhalten als Konsument«, bemerkt Odenbach dazu. Dem Publikum im Closed-circuit-Verfahren den Spiegel vorzuhalten, führt zu der These, daß nicht die Kunst die Attraktion ist, sondern das Publikum. Dies eben ist »Das große Mißverständnis«. Daß er diese Kritik mithilfe der für die Förderung der Medienkunst in der Schweiz wie auch in Europa bedeutsamen Galerie Stampa aus Basel formuliert, ist für ihn kein Widerspruch.