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Valie Export »Body Sign Aktion«
Valie Export, »Body Sign Aktion«, 1970
Fotograf: G. Rambow | © VG Bild-Kunst 2004; VG Bild-Kunst 2004


 Valie Export
»Body Sign Aktion«

Die Tätowierung des Körpers demonstriert den Zusammenhang zwischen Ritual und Zivilisation. In der Tätowierung erscheint das Strumpfband als Zeichen einer vergangenen Versklavung, Kleidung als Verdrängung der Sexualität, das Strumpfband als Attribut einer von uns nicht selbstbestimmten Weiblichkeit. Ein soziales Ritual, das ein Bedürfnis des Körpers verdeckt, die Opposition unserer Kultur gegen den Körper wird aufgedeckt. Das Strumpfband als Zeichen der Zugehörigkeit zu einer Klasse, die ein bedingtes Verhalten fordert, wird zur Erinnerung. Der weibliche Körper streift ab, wirft weg den Stempel einer Welt, die bis jetzt nicht die Welt der Frau war, um zu einer menschlichen Welt zu kommen, in der sie ihre weibliche Existenz selbst bestimmen kann.
Valie Export

Paradigmatisch verkörpert die öffentliche Tätowierung Valie Exports am 2.7.1970 auf einer Bühne in Frankfurt die Radikalität ihrer feministischen Kunst- aktionen: Der eigene Körper wird schmerzhaft und unauslöschlich mit einem Strumpfband – einem Fetisch männlicher Sexualphantasien – gezeichnet, um damit Funktionalisierung und soziale Rolle der Frau als Sexualobjekt zu entlarven sowie die gesellschaftliche Bestimmung durch den Mann zu reflektieren. Zugleich wird die Kunst dem eigenen Körper unwiderruflich eingeschrieben.